Es gibt Momente im Leben, da denkt man sich: “Oh man, das war ja eine total hirnrissige Entscheidung.” Genau so ging es mir auch im Jahr 2011, als ich in die USA geflogen bin, ohne vorher Geld zu wechseln. Eine Entscheidung, die ich bereits am Flughafen nach der Ankunft bereut habe. Seither gehe ich auf Nummer sicher: Geld wechseln vor der Reise ist ein Muss.
Vor ein paar Tagen bin ich auf die Blogparade von Dario aufmerksam geworden, bei der er dazu aufruft, über eine schlechte Situation mit guten Ausgang zu schreiben. Zuerst konnte ich mit dem Thema nicht so recht was anfangen, denn ich war mir sicher, eigentlich soweit Glück im Leben gehabt zu haben und keine meiner Entscheidungen zu bereuen. Klar stand ich schon vor zahlreichen Herausforderungen, nicht immer war alles rosig in meinem Leben und es ist sicher auch mal irgendetwas nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, aber nichts wirklich tragisches.
Je mehr ich über das Thema nachgedacht habe, desto mehr stach bei mir jedoch eine bestimmte Erinnerung heraus. Eine Entscheidung, die ich im Jahr 2011 getroffen habe, nämlich vor meiner Reise in die USA keinen einzigen Euro in Dollar zu wechseln.
Geld wechseln vor der Reise – ja oder nein?
Da ich schon damals eine Kreditkarte hatte, was bei Reisen in die USA, oder auch generell außerhalb der EU sehr von Vorteil ist, da man mit einer normalen EC-Karte, soweit ich weiß, nicht einfach überall Geld abheben kann, dachte ich mir folgendes:
“Ich spar mir einfach die Wechselgebühren und hebe direkt am Flughafen nach der Ankunft einen bestimmten Betrag direkt in $ an einem Geldautomaten (ATM) ab.”
Der Plan klang eigentlich gar nicht so schlecht. Mit der VISA-Karte im Gepäck und “einem” PIN im Kopf, flog ich also Ende August 2011 von Hannover nach Philadelphia, von wo aus ich noch mit einem Bus weiter bis nach Baltimore zu einer Freundin musste. Das Busticket hatte ich im voraus gebucht, das Zugticket vom Flughafen zum Busbahnhof im Stadtzentrum noch nicht. Am Flughafen angekommen marschierte ich also schnurstracks zum nächsten Geldautomaten und wollte Geld abheben…
“Incorrect security password”
Hmm, hab ich mich etwa vertippt? Ok, probieren wir es noch einmal…
“Incorrect security password”
Das ist ja sehr merkwürdig, ich bin mir SICHER, ich habe den richtigen PIN. Mag mich vielleicht der Automat nicht? Nur blöd, dass hier weit und breit kein anderer Geldautomat ist und ich brauche doch $7 für das Zugticket ins Stadtzentrum. Wie komme ich jetzt verdammt nochmal an diese $7?
Geld wechseln am Flughafen
Viel Zeit hatte ich nicht mehr, bis der Zug kommt, den ich nehmen musste, um meinen gebuchten Bus zu erreichen. Zum Glück hatte ich, wie auf jeder Reise, noch Euros dabei. Also bin ich wieder zurück zu einem Wechselschalter gelaufen und habe noch schnell 25€ in Dollars gewechselt. Natürlich musste ich jetzt doch die Wechselgebühr am Schalter bezahlen, was ich ja eigentlich vermeiden wollte. Immerhin hatte ich nun genügend Dollars um mir mein Zugticket zu kaufen.
Allerdings stand ich nun noch vor einem weiteren Problem, denn ich brauchte ja noch Geld für meinen gesamten Aufenthalt. Bezahlen konnte ich mit der Kreditkarte in Geschäften schon, weil ich ja dafür auf dem Kassenbon unterschreiben musste, aber ich konnte keinerlei Geld abheben oder irgendetwas am Automaten kaufen, wie ein Zugticket, weil ich dafür dann wieder den PIN gebraucht hätte.
In Baltimore angekommen erzählte ich meiner Freundin Linda von meiner Situation. Bargeld brauchte ich auf jeden Fall, denn wir wollten zusammen auf eine Convention in Atlanta, die Dragon*Con und da brauchte man definitiv (viel) Bargeld, um für die Autogramme und Photosessions der Schauspieler zu bezahlen, die man mag. Und meine Liste war recht lang!
Meine Freundin war dann meine Rettung, denn sie hat für mich Bargeld von ihrem Konto abgehoben, etwa 3 Mal in der gesamten Zeit und ich habe ihr das Geld einfach über PayPal zurücküberwiesen. Ich war so froh, dass das geklappt hat. Meine Freundin hatte mich damit echt gerettet. So komplett ohne Geld dazustehen ist wirklich eine unangenehme Situation. Aber aus Fehlern lernt man ja.
Seither wechsele ich vor jeder Reise einen bestimmten Betrag von Euro in die entsprechende Währung. Allerdings habe ich mittlerweile auch den richtigen PIN meiner Kreditkarte wiedergefunden. Bei dem anderen handelte es sich nämlich um den PIN einer vorherigen Kreditkarte.
Fazit!
Geld wechseln vor der Reise ist für mich nunmehr ein wichtiger Punkt auf meiner Checkliste vor jedem Urlaub. Hätte ich gleich den richtigen PIN gehabt, wäre natürlich alles kein Problem gewesen. Dennoch empfehle ich euch, nicht denselben Fehler wie ich zu begehen und vor jeder Reise Geld zu wechseln. Hätte ich meine Freundin nicht gehabt, wäre mein Urlaub wahrscheinlich total ruiniert gewesen. So hat das Ganze noch einen guten Ausgang genommen. 🙂
Peter Posse
Schön, dass Du doch noch eine glückliche Lösung für das Bargeldproblem gefunden hast. Wie man sieht, sind die Voraussetzungen und Schwierigkeiten doch in jedem Land etwas anders. Danke für Deinen Tipp. Und generell kann es nie schaden, mehrere “Eisen im Feuer zu haben”. Mir hat auch schon einmal ein Geldautomat in Ungarn meine Karte fachgerecht entsorgt. Da war die Aufregung groß und wir standen am nächsten morgen in der Bankfiliale um Rat fragend an. Glücklicherweise war das nicht die einzige Karte, bis sich das Problem nach Urlaubsende zu Hause aufgeklärt hat.
Viele Grüße von Peter
Anika
Bislang haben wir auch meist nur auf die Kreditkarte gesetzt. Aber du hast recht: Es kann immer was dazwischen kommen. Da ist ein bisschen Bargeld sicherlich von Vorteil.
sos-katharina
Hallo Anika! Ja, so einen gewissen Betrag dabei zu haben kann auf keinen Fall schaden. Es gibt ja auch Orte, an denen kann man nicht mit Kreditkarte bezahlen, z.B. auf einem Markt oder so. Je nachdem, wo man halt reist.
LG, Katharina.
Claudia
Huch, das war knapp. Ich wechsle vorher nicht, sondern nehme nur die Restbestände des vorigen Urlaunbs mit. Allerdings habe ich neben der Kreditkarte noch meine Sparcard dabei mit der man von alles VisaPlus Automaten weltweit abheben kann. Viel Geld ist da zwar nicht drauf, aber notfalls kann mir zu Hause schnell jemand Geld da drauf einzahlen / überweisen.
Anita
Hi Janina,
mir ist es schon mal gleich ergangan… Wir waren auf Kreuzfahrt in der Karibik und hatten zwar im Vorfeld Dollar gewechselt, aber leider zu wenig. Im Hafen von Sint Maarten sind wir dann vor dem Bankomat gestanden: Die Bankomatkarte wurde nicht akzeptiert und keiner wusste den Pin der Kreditkarte. Pfff das war was kann ich dir sagen… Wir mussten dann zurück zum Schiff und dann dort mit sehr hohen Gebühren Geld beheben und bis wir dann auf Sint Maarten was von der Insel anschauen konnten war der halbe Tag schon wieder rum. Tja – aus Fehlern lernt man 😉
Viele liebe Grüße aus Kärnten, Anita
Reisendernerd
Kann man an den Wechselstuben mit Kreditkarte und Unterschrift nicht auch Geld auszahlen lassen? In Banken sollte das ja auf jeden Fall gehen. Wobei das dann sicher ja auch wieder eine Gebühr kostet.
Ich bin auch einer der kein Geld wechselt. Ist dann auch toll wenn man gleich nur Große Scheine hat und dann Trinkgeld geben mag.