Auf sos-fernweh.com bekommt ihr die neuesten und coolsten Tipps und Tricks gegen Fernweh. Alles was man bei Fernweh tun kann, erfahrt ihr hier zuerst und an konkreten Beispielen erprobt. Da wir selbst immer wieder unter Fernweh leiden und wir unsere Reisesucht wahrscheinlich niemals in den Griff bekommen werden, probieren wir auch selbst zu gern ganz neue Ideen gegen Fernweh aus und präsentieren euch hier unsere Ergebnisse aus erster Hand.
Hilfe bei Fernweh und was du nicht tun solltest
“Ich muss hier raus, ich habe Fernweh…”
Was du bei Fernweh auf keinen Fall tun solltest…
Doch genauso wie es viele Dinge gibt, die ganz besonders gut gegen Fernweh helfen, gibt es auch eine ganze Reihe an Sachen, die man auf gar keinen Fall bei akutem Fernweh tun sollte. Die sieben schlimmsten Dinge, verraten wir euch heute in diesem Beitrag.
1. Flughafen besuchen
Eigentlich vertreten wir ja die feste Meinung, dass es nichts bringt, sich bei Fernweh zu verkriechen, sich gar vor der Welt zu verstecken oder sich ganz seinem Frust hinzugeben. Denn ähnlich wie beim Liebeskummer ist es viel hilfreicher, gerade dann, wenn der Schmerz am größten ist, nach draußen zu gehen, sich mit Freunden zu treffen und abzulenken. Doch in einem Punkt sagen auch wir, lasst es bei akutem Fernweh besser bleiben: der Flughafen.
Auch wenn euch startende Flugzeuge faszinieren und ihr wirklich nur mal kurz schauen wollt, tut euch das nicht an, streut nicht extra Salz in die Wunde. So wie es euch nicht gut tut, frisch nach der Trennung eurem Ex über den Weg zu laufen, solltet ihr bei Fernweh keinesfalls den Flughafen aufsuchen. Warum nicht? Weil es in diesem Fall wirklich kein Stück weiterhilft. Weder die Menschen, die mit vollbepackten Koffern in die Flieger steigen, können euch in irgendeiner Weise helfen, noch die Beobachtung der Urlaubsflieger, in den ihr jetzt sowieso nicht einsteigen könnt. Und so würdet ihr euch in diesem speziellen Fall tatsächlich mehr schaden, als nützen.
2. Überstürzt handeln
An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel heranziehen, dass mir selbst passiert ist und mir so manchen Spott und Häme beschert hat. Ich bin mit meiner Familie für ein verlängertes Osterwochenende innerhalb Deutschlands in den Urlaub gefahren. Da wir von den sechs Tagen zwei beinahe komplett im Auto verbracht haben und zwei weitere mit Koffer aus-, um- und einpacken vergeuden mussten, kam nicht wirklich die erwünschte Urlaubsstimmung auf. Ganz im Gegenteil, wir fuhren beinahe gestresster wieder nach Hause, als wir losgefahren waren. Hinzu kam, dass der nächste Tag direkt wieder ein Arbeitstag war, was mich noch mehr reizte, da wir kaum Zeit hatten, uns Zuhause wieder einzurichten, bevor der Alltag wieder losging. Am Schreibtisch saß ich dann völlig frustriert und vom Fernweh geplagt, sodass ich mich kaum konzentrieren konnte.
Und dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Du musst jetzt reisen. Jetzt. Sofort. Warte nicht. Fahr los.
Nun ja, ich bin zwar nicht Hals über Kopf getürmt und in die Südsee geschippert, aber ich habe ohne lange nachzudenken in der Frühstückspause eine zweiwöchige Reise für die ganze Familie am Meer gebucht. Auch die Anzahlung habe ich sofort überwiesen damit auch wirklich nichts mehr schief gehen konnte. Beseelt von meiner Hauruckaktion und beflügelt von der freudigen Erwartung einer baldigen Reise, konnte ich mich schließlich an die Arbeit setzen.
Das böse Erwachen kam erst später, als die Vernunft langsam in mein vom Fernweh weichgespültes Gehirn sickerte. Als Studentin hatte ich immer gleich mehrere Reisen pro Jahr geplant. Da war dieser Zustand vollkommen normal, doch als Berufstätige, als Freundin eines ebenfalls Berufstätigen, als Mama eines Kleinkindes und als ehemalige Studentin, die inzwischen ihre horrenden Bafög-Schulden zurückzahlen muss, sieht die Welt leider etwas anders aus.
Also, bevor ihr ohne Nachzudenken irgendwelche Spontanentscheidungen trefft, prüft vorher wenigstens diese kleine Checkliste:
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– Habt ihr noch genug Urlaubstage?
– Bekommt ihr in dem Wunschzeitraum Urlaub?
– Wie sieht es mit den Urlaubstagen eures Partners bzw. eurer Reisebegleitung aus?
– Haben eure Kinder Ferien?
– Was sagt überhaupt die Reisekasse zu euren Plänen und muss nicht erst der neue Kühlschrank gekauft werden?
– Schickt zumindest eine SMS an eure Reisebegleitung, ob sie mit dem Reiseziel ansatzweise einverstanden ist oder ob sie eine Alternative anbieten möchten.
– Habt ihr eine Nacht darüber geschlafen und findet ihr die Idee immer noch gut?
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Wenn ihr wissen möchtet, was aus meiner Hals-über-Kopf-Reise geworden ist, dann lest bis zum Ende des Beitrags.
3. Gelb vor Neid werden
Es ist verständlich, dass es schmerzhaft pikst, wenn andere etwas haben, was wir selbst wollen, gerade aber nicht bekommen können. Das ist eine menschliche und ganz natürliche Reaktion. Allerdings sollten wir uns von diesem Neidhammel nicht leiten lassen, denn Neid ist nicht gerade die attraktivste menschliche Eigenschaft. Statt uns also darüber zu ärgern, dass unsere beste Freundin schon wieder zum Tauchen zu den Seychellen aufbricht oder die Nachbarn ein Reiseprospekt nach dem anderen aus dem Briefkasten holen, sollten wir uns ehrlich und aufrichtig für sie freuen. Und das nicht nur, weil uns das zu besseren Menschen macht, sondern auch aus ganz egoistischen Gründen. Hört euch die Reisepläne und Urlaubsberichte eurer Lieben an. Lasst euch dabei zu eigenen Ideen inspirieren, greift erstklassige Insidertipps ab von Leuten, die bereits dort waren und habt Teil an den vielen Möglichkeiten, die die Welt zu bieten hat. Frei nach dem Motto:
„Auch Passivreisen erweitert euren Horizont.“
4. Den Kopf in den Sand stecken
Die nächste Reise ist noch Monate entfernt und du kannst trotzdem an nichts anderes denken? Oder hast du etwa deinen Jahresurlaub gerade hinter dir und du weißt nicht, wie du jetzt wieder den Einstieg in den schnöden Alltag finden sollst? Manchmal kann der Fernwehteufel wirklich sehr hartnäckig sein. Wir möchten dann nichts mehr sehen oder hören, am liebsten nur die Decke über den Kopf ziehen und uns zurück an all die schönen Orte träumen, die jetzt so weit von uns entfernt sind. Doch sich zu verkriechen und den Kopf in den Sand zu stecken bringt leider gar nichts. Es ist langwierig und bringt uns unserem Ziel kein Stück näher. Wir raten euch bei Fernweh immer, aktiv zu werden. Leute treffen, raus an die Luft und sich gerne auch ganz gezielt mit seinem Reiseland beschäftigen.
Du vermisst Paris so sehr, dass es dir das Herz zerreißen könnte? Was solls? Hol dir Paris in deine vier Wände. Es gibt tolle französische Musik, dazu der Duft von frischgebackenen Crêpes und schon bist du in der richtigen Stimmung. Eine Freundin hat ihr Herz an Andalusien in Spanien verloren und du möchtest ihr helfen? Dann bereitet gemeinsam die vielen kleinen Tapas zu und geht im Anschluss tanzen. Die direkte Konfrontation hilft tausendmal besser gegen Fernweh, als die Decke über dem Kopf.
5. Betteln
Je jünger du bist, desto leichter wird es dir wahrscheinlich noch fallen. Doch glaube mir, was mit 14, 15, 16 noch irgendwie niedlich war, wenn man mit großen Scheinwerferaugen vor den Eltern oder gar den Großeltern stand, wird mit Ende 20 oder 30 wirklich peinlich. Und sollte die Fernsucht noch so stark sein, reiß dich zusammen und fang nicht an, zu betteln damit andere deine Reiseträume finanzieren. Ich weiß, das ist manchmal gar nicht so einfach. Aber glaub mir, eine Reise wird umso besser, wenn man sie sich wirklich verdient und erarbeitet hat. Warte lieber noch ein bisschen länger und spar dir in der Zeit das nötige Kleingeld zusammen.
Leg jede Woche einen kleinen Betrag nur für diesen Zweck zur Seite und rühr diesen wirklich nicht an. Selbst kleine Summen können über Monate angehäuft schon einen netten Trip ins Ausland ermöglichen. Also verzichte lieber einmal mehr auf den Lieferdienst und steck das Geld in den Sparstrumpf, als wieder winselnd vor Mami und Papi zu stehen. Das sieht mit den ersten Falten unter den Augen echt nicht mehr gut aus.
6. Das Wesentliche aus dem Auge verlieren
Ja, Reisen bedeutet für viele von uns einfach alles. Andere Länder, fremde Orte, neue Menschen kennenlernen und erleben – das ist für einige unter uns die absolute Erfüllung, ihr Sinn des Lebens. Deshalb schmerzt es umso mehr, wenn das Reisen aus was für Gründen auch immer gerade nicht möglich ist. Doch bei aller Reiselust dürfen wir die wesentlichen Dinge im Leben nicht vergessen. Unsere Familie, die uns liebt, unterstützt, die vielleicht auch so manche Reise ermöglicht, wenn nicht gar die Reiselust in uns erst geweckt hat. Auch unsere Freunde, die bei einigen Touren hinaus in die Welt dabei waren oder die sich immer für uns gefreut haben, wenn es wieder nur ein paar Tage bis zum nächsten Trip waren.
Wir sollten an all diejenigen denken, zu denen wir nach dem Reisen zurückkehren, die nicht nur unsere Heimat, sondern auch unser Hafen, unser Ruhepol sind, die das Reisen erst so erzählenswert machen. Für alle Fälle gilt folgende Faustregel:
„Reisen ist nur die (zweit-)schönste Nebensache der Welt!“
7. Aufgeben
Diesen Punkt möchte ich an einem Beispiel erklären. Eine Freundin von mir träumte schon in ihrer Schulzeit davon, eines Tages in die USA zu reisen, vielleicht auch dort zu leben. Sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen und hat hart für ihren Traum gearbeitet. Sie hat fleißig ihr Englisch verbessert, um dort auch mit den Leuten reden zu können, sie hat sich umfassend über Land und Leute informiert, Bilder und Material gesammelt. Mit der Zeit war ihr ganzes Zimmer mit Postern, Plakaten, Postkarten und Zeitungsschnipseln tapeziert, kaum ein Zentimeter der weißen Wand war noch zu erkennen. Ihr großer Traum sollte in greifbare Nähe rücken, als in der Schule ein Austauschprogramm stattfinden sollte. Sie würde ein paar Wochen bei einer Gastfamilie in den USA leben und dafür ein amerikanisches Kind in Deutschland. Doch ihre Eltern lehnten das Programm kurz vor der Reise plötzlich ab, der Traum war vorerst gestorben. Ihre zweite Chance solle noch Jahre auf sich warten lassen. Diesmal wollte sie als AuPair ins Ausland gehen. Doch auch diesmal meinte es das Schicksal anders. Wieder kurz vor Reiseantritt drohte der ganze Plan zu kippen. Frustriert und enttäuscht gab sie ihren Traum auf. Sie nahm die Poster von der Wand und verbannte die USA sowohl aus ihrem Zimmer als auch aus ihren Gedanken. Hätte sie zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, dass sie bereits wenige Monate später die Reise ihres Lebens machen würde, hätte sie sicher nicht so voreilig gehandelt. Sie kam schließlich doch noch mit besserer Organisation und Planung für ein Jahr als AuPair in die USA und ist seitdem noch viele Male dort gewesen.
Es gibt immer einen Weg, dem Traum vom Reisen näher zu kommen. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Programme, die Welt zu bereisen. Es gibt Organisationen, die Schüler- und Studienreisen umsetzen, es gibt viele Wege, ein bisschen Geld anzusparen und auch Berufstätige können an Schulungen oder Weiterbildung teilnehmen, die im Ausland angeboten werden. Generell gibt es auch viele Berufsgruppen, die mit Auslandsaufenthalten zusammenhängen. Wer schon in jungen Jahren vom Reisevirus infiziert wurde, der sollte sich darüber informieren, in welchen Jobs das Reisen fester Bestandteil der Arbeit ist – Stewardess oder Pilot sind da nur die bekanntesten Beispiele…
Und zum Schluss…
An dieser Stelle wie versprochen das Ergebnis meiner Spontanbuchung. Schon wenige Stunden nach meiner Hals-über-Kopf-Tat wurde mir das ganze Ausmaß meiner Handlung bewusst und ich musste mir überlegen, wie ich meinen Partner davon überzeugen könnte, dass das vielleicht gar keine so große Schnapsidee wäre. Doch nach langem Grübeln kam ich zu dem Schluss, dass ich auf Unzurechnungsfähigkeit und geistige Umnachtung plädieren sollte. Dies kam der Wahrheit wohl am nächsten.
Ich erklärte, dass ich es nicht mehr ausgehalten hab und mich der Reiseblues voll erwischt hatte, dass mich das Fernweh dazu getrieben hat. Wir haben ausgerechnet, ob wir die Reise bezahlen können. Gott sei Dank hat mich das Fernweh nicht gleich größenwahnsinnig werden lassen und ich bin bei der Buchung innerhalb Europas verblieben. Mit den Urlaubstagen gab es ein wenig Gerangel und es mussten reichlich Überstunden aufgebaut werden, doch letztlich können wir uns ganz ohne schlechtes Gewissen auf unseren Sommerurlaub 2015 freuen. Zwei lange Wochen in einer Hütte am Meer.
Eine Möglichkeit, sein Fernweh etwas zu verdrängen, ist unseren Freund Oddy bei seinen Reisen zu begleiten. Hier hat er sich in letzter Zeit rumgetrieben:
Oddy entdeckt die Natur in Siethen
Oddy beim Klettern in der Schweiz
Noch nicht genug Oddy gegen Fernweh? Das können wir verstehen! Hier findest du noch weitere seiner Abenteuer – die perfekte Hilfe gegen Fernweh:
Oddy auf dem finnischen Weihnachtsmarkt
Oddy ist immer auf der Suche nach neuen Reisezielen und nach interessanten Gastgebern, die ihm ihre Heimat zeigen. Wenn auch du Oddy die schönsten Seiten deines Landes, deiner Stadt oder deiner Region zeigen möchtest, dann melde dich hier.
Jörg
cool, schöne Tipps aber das alles einzuhalten fällt schwer wenn man nun doch Fernweh hat 🙂