40 Stunden und mehr verbringst du Woche um Woche in deinem Job, doch eigentlich möchtest du nur reisen? Damit stehst du nicht alleine da. Aber wie bekommt man das hin: mehr Reisen trotz Arbeit? Die 20 besten Möglichkeiten und viele spannende Tipps haben wir für dich getestet und zusammengestellt. 

Wenn man bei Google in das Suchfeld „mehr reisen trotz arbeit“ eingibt, erhält man unglaubliche 46.700.000 Ergebnisse. Was für enorme Zahl! Doch dieses Ergebnis ist für uns gleich in doppelter Hinsicht hilfreich.

Erstens: Allein die Tatsache, dass es derart viele Suchergebnisse gibt, zeigt uns, dass ein echter Bedarf besteht – sonst würden sich wohl kaum so viele Webseiten mit dieser Frage auseinandersetzen. Dies wiederum zeigt uns, dass wir mit unserem Problem, nämlich durch den Job nicht genug Zeit zum Reisen zu haben, nicht alleine sind. Ganz im Gegenteil. Wir sind eine gigantische Community aus Gleichgesinnten. Das sollte uns doch schon mal etwas trösten.

Und zweitens: Dadurch, dass sich schon so viele mit dieser Frage herumgeschlagen haben, haben sich wiederum andere mit der Antwort dazu beschäftigt. Es gibt also Lösungen – wenn das mal nichts ist. Unsere Aufgabe ist es also nur noch, aus diesen Ergebnissen die für uns passenden herauszusuchen. Damit du dich nun aber nicht durch 46.700.000 Webseiten quälen musst, habe ich die 20 besten Vorschläge und Ansätze, wie man mehr, länger und intensiver trotz Job reisen kann, für dich herausgesucht. Los geht’s:

1. Urlaubstage nicht verschwenden

Grundsätzlich solltest du dir vorab die Frage stellen, wie du deine Urlaubstage bisher genutzt hast. Urlaubstage sind ein kostbares Gut, wir sollten damit nicht nur haushalten, sondern diese auch richtig nutzen und auf keinen Fall vergeuden.

Das bedeutet zunächst einmal, dass du deine Urlaubstage auch wirklich in Anspruch nimmst. Vielleicht schüttelst du gerade den Kopf, weil dir gar nicht in den Sinn käme, auf deinen Urlaub zu verzichten. Doch kaum zu glauben, aber wahr, jedes Jahr verfallen zig tausende Urlaubstage, weil Arbeitnehmer diese nicht genutzt haben.

Sei es, weil im beruflichen Alltag einfach zu viel los war oder weil man vielleicht dem Chef besonders gut gefallen wollte – die Gründe, auf den Urlaub zu verzichten, sind anscheinend vielfältig. Doch empfehlenswert ist das nicht. Du hast ein Recht auf deinen Urlaub. Zu viel Arbeit ist kein Grund, auf deinen Urlaub zu verzichten und auch kein Chef der Welt wird dadurch beeindruckt, dass man auf seine Ansprüche verzichtet. Ganz im Gegenteil, damit zeigt man nur, wie leicht man sich ausnutzen lassen kann.

In den meisten Fällen ist es so geregelt, dass man seine Urlaubstage auch mit ins nächste Jahr rüberziehen kann, sofern man diese dann bis Ende März verbraucht. Wer also für das kommende Jahr eine längere Reise plant, kann durchaus so vorgehen. In jedem anderen Fall sollten die Urlaubstage aber unbedingt auch wirklich genutzt werden.

Nicht vergeuden heißt außerdem, dass wir unseren Urlaub nicht zu Hause auf dem Sofa verbringen, sondern die Welt entdecken. Der Urlaub dient natürlich der seelischen und körperlichen Entspannung, das ist richtig. Und auch Balkonien kann mal für ein paar Tage sehr reizvoll sein. Doch unser Ziel ist es, mehr aus unseren freien Tagen herauszuholen und die Basis dafür bilden unsere gesetzlichen Urlaubstage. Also nutze sie weise und bewusst.

2. Feiertage und Brückentage voll ausschöpfen

Ich erinnere mich noch ziemlich gut an meinen ersten Job gleich nach der Uni. Von Verhandlungsgeschick noch keine Spur, gab ich mich mit 22 Urlaubstagen zufrieden – wir machen alle Fehler. Dennoch habe ich es geschafft, durch geschickte Planung und der Nutzung von Brückentagen, satte 40 Urlaubstage herauszuholen – damit hatte ich meine Urlaubszeit fast verdoppelt.

Dafür ist kein ausgeklügelter Trick nötig, sondern nur eine solide Planung. Schaue dir die Feiertage und Brückentage für das kommende Jahr ganz genau an und verbinde sie mit deinen Urlaubstagen.

Ein Hinweis dazu: Nimm Rücksicht auf deine Kollegen. Wenn du den Bürofrieden bewahren möchtest, dann stimme dich mit deinen Kollegen darüber ab. In vielen Unternehmen gilt das Windhundprinzip – wer zuerst seinen Urlaub beantragt, hat Vorrang. Allerdings kann es für großen Unmut sorgen, wenn sich ein Kollege schon ein halbes Jahr im Vorfeld sämtliche Brückentage des nächsten Jahres unter den Nagel gerissen hat und die anderen leer ausgehen.

3. Entdecke das Wochenende als Reisezeit

Kennst du schon die Freitag-bis-Sonntag-Reisen? Die werden auch gerne Kurztrips genannt und machen richtig Spaß. Du warst noch nie in London? Dann entdecke den Big Ben und den Tower einfach übers Wochenende. Steige am Freitag gleich nach der Arbeit in den Flieger und genieße noch am selben Abend deine ersten Fish’n Ships in der britischen Hauptstadt. Danach hast du den kompletten Samstag Zeit, die Stadt deiner Träume ausgiebig zu erkunden. Du beendest den Trip erst Sonntag am Nachmittag, kommst abends wieder zuhause an und startest Montag mit vielen neuen Eindrücken in die Woche.

Diese Art zu reisen ist heute ohne Probleme möglich. Viele Reiseziele erreichst du mit dem Flugzeug schon in weniger als zwei Stunden. Sicherlich kann man das nicht jedes Wochenende machen, das ist zum einen ja auch immer eine Kostenfrage und zum anderen auch recht anstrengend. Doch ab und zu ist so ein Kurztrip schon eine willkommene Abwechslung und großartige Gelegenheit, wieder ein Stückchen mehr von der Welt zu sehen. Also schnapp dir deine beste Freundin und erobert London im Sturm.

4. Noch mehr sehen bei Zwischenlandungen

Gerade auf Langstreckenflügen grenzt es ja schon fast an ein Wunder, einen Non-Stop-Flug zu ergattern. Warum da nicht aus der Not eine Tugend machen? Auf dem Flug nach Teneriffa landete ich in Madrid zwischen (hier kann man noch nicht einmal von einem Langstreckenflug reden). Der Weiterflug Richtung Kanaren sollte erst am nächsten Tag erfolgen. Grund zur Frustration? Ein Ärgernis?

Auf keinen Fall! Mir lag für ein paar Stunden die spanische Hauptstadt zu Füßen. Ich musste nur das richtige daraus machen. Couchsurfing (wie ich es bis dahin schon öfter gemacht hatte) wäre für die eine Nacht eine Option gewesen. Ich hatte mich aber für ein günstiges Hostel im Zentrum Madrids entschieden, um somit möglichst viel von der Metropole aufsaugen zu können. Das Gepäck habe ich einfach in einem Kofferschließfach am Flughafen gelassen. Ein kleiner Rucksack mit dem Nötigsten und einer Zahnbürste reicht für eine Nacht vollkommen aus.

Schnell im Hostel einchecken und dann rein ins Getummel. Da ich bereits am nächsten Morgen 10 Uhr wieder am Flughafen sein musste, wurde die Nacht kurzerhand zum Tag gemacht. Madrid bei Nacht ist der Wahnsinn. Die Bars und Restaurants erwachen erst kurz vor Mitternacht richtig zum Leben und coole Hotspots für Touristen und Einheimische gibt es en masse. Das Hostel war die perfekte Quelle für Insiderwissen und so hatte ich ganz schnell raus, wie ich diese wertvollen Stunden in der Stadt verbringen würde.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf ging es wieder Richtung Flughafen. Müde war ich, aber das machte nichts. So konnte ich umso besser im Flugzeug schlafen und bereits von meinem Reiseziel träumen, das ich gleich erreichen würde.

5. Schichten tauschen

Mit diesem Tipp, um etwas mehr Zeit zum Reisen herauszuschlagen, habe ich selbst noch keine Erfahrungen gemacht, weil ich bisher nie im Schichtdienst gearbeitet habe. Aber ich weiß aus zuverlässigen Freundesquellen, dass dies auch eine mitunter lohnenswerte Methode ist. Wer freitags ab und zu mal seine Spätschicht gegen eine Frühschicht tauscht und genauso am Montag die Frühschicht gegen die Spätschicht, der kann das Wochenende um einige wertvolle Stunden verlängern.

Dies hängt natürlich von den Bedingungen am Arbeitsplatz ab und von den Kollegen, die dazu bereit sind, ihre Schicht zu tauschen. Im Gegenzug solltest du dann aber auch bereit sein, mit deinen Mitarbeitern zu tauschen, wenn diese mal eine andere Schicht benötigen.

6. Mehr Urlaubstage raushandeln

Wenn du mehr Urlaubstage haben möchtest, kann dies auch ein Grund sein, mit deinem Chef zu sprechen und zu verhandeln. Du bist jetzt seit einem Jahr dabei und hast schon einiges für das Unternehmen geleistet? Prima, dann wird es Zeit, die Konditionen für dich zu verbessern und Urlaubstage sind ein probates Mittel.

Wenn dein Vorgesetzter dir im Gehaltsgespräch zu verstehen gibt, dass er dir leider nicht mehr zahlen kann, bietet es sich an, andere Alternativen herauszuschlagen. Mehr Geld geht nicht? Gut, dann eben mehr Urlaubstage. Uns kommt das gerade recht. Auch eine Staffelung wäre ein Verkaufsargument. So wäre dein Arbeitgeber nicht gleich gezwungen, dir sofort fünf Tage mehr zu geben, sondern beispielsweise pro weiterem Arbeitsjahr zwei zusätzliche Tage.

Natürlich gilt bei einem Verhandlungsgespräch: Gehe niemals unvorbereitet in das Gespräch und sammle bereits im Voraus deine Argumente.

7. Arbeitszeit reduzieren

Am einfachsten tauschst du Geld gegen Zeit, in dem du deine Stunden reduzierst. Sprich mit deinem Arbeitgeber ob auch Teilzeit eine Möglichkeit wäre. Weniger Arbeit heißt im Umkehrschluss mehr Freizeit. Wie weit du dabei gehen kannst, hängt nicht nur von der Bereitschaft deines Chefs ab, dahingehend auf dich zuzukommen, sondern auch von deinen Lebensumständen. Einen Teilzeitjob muss man sich schließlich auch leisten können.

Verdienst du genug, um auch bei 75 {e8c9f0c0a5cb917c097569176e02686638494129e9b608d283094494b02bbf9f} Arbeitszeit, 60 {e8c9f0c0a5cb917c097569176e02686638494129e9b608d283094494b02bbf9f} Arbeitszeit oder 45 {e8c9f0c0a5cb917c097569176e02686638494129e9b608d283094494b02bbf9f} Arbeitszeit deine Ausgaben decken, sparen und Reisekosten tragen zu können? Also bevor du deinen Vollzeitjob gegen Teilzeit eintauschst, solltest du das genau ausrechnen.

Hinweis: Vergiss dabei bitte nicht deinen Rentenanspruch. Wer weniger arbeitet, hat auch geringere Rentenansprüche.

Wer allerdings ein sehr gutes Einkommen hat und ohne finanzielle Einbußen hervorragend in Teilzeit über die Runden kommt, für den ist das eine sehr interessante und lohnenswerte Art, den Traum vom Reisen schnell wahr werden zu lassen.

8. Arbeitszeit erhöhen und Überstunden sammeln

Das klingt jetzt wie ein Widerspruch zum letzten Punkt. Statt weniger zu arbeiten, sollst du nun sogar mehr arbeiten? Richtig gelesen. Wenn eine Teilzeitvariante bei deiner Firma eben einfach nicht möglich ist, kannst du eventuell anders einen Ausgleich schaffen.

Vielleicht arbeitest du eh schon regelmäßig länger und weit über deine 40 Stunden pro Woche hinaus. Diese Überstunden sind allerdings keine milde Gabe deinerseits, sondern müssen wie auch deine normale Arbeitszeit entlohnt werden.

Dafür gibt es zwei Wege. Entweder du lässt dir die Überstunden auszahlen oder du bummelst sie ab. Überstunden auszahlen zu lassen, lohnt sich in den wenigsten Fällen, da diese sehr hoch versteuert werden müssen. Du bekommst am Ende also nicht sehr viel für deine geleistete Arbeit. Sinnvoller ist es, die Stunden abzubummeln. Hier gilt: Eine Stunde für eine Stunde. Du erhältst also einen hundertprozentigen Ausgleich.

Beim Sammeln der Überstunden kann einiges zusammenkommen. Wer sich davor nicht scheut oder eh schon sehr oft länger arbeitet, der kann so locker ein paar mehr Urlaubstage im Jahr herausschlagen.

Hinweis: Falls du es nicht eh schon genau weißt, informiere dich ganz genau, wie mit Überstunden bei deiner Arbeit umgegangen wird. In manchen Fällen gibt es eine Überstundensperre und es dürfen z.B. nicht mehr als 20 Stunden angesammelt werden. Andere Firmen bieten grundsätzlich nur die Form der Überstundenauszahlung an. Hier kann die Zeit also nicht abgebummelt werden. Auch individuelle Lösungen mit deinem Chef sind möglich. Fragen kostet nichts.

9. Homeoffice ins Ausland verlegen

In modernen Unternehmen hat es sich ja inzwischen weitestgehend durchgesetzt, die Mitarbeiter auch von zuhause im Homeoffice arbeiten zu lassen. Zeiterfassungssysteme, die online genutzt werden können, machen es für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sehr transparent, wie, wann und wo gearbeitet wurde. Dieser Segen ließe sich natürlich sogar noch etwas ausbauen.

Warum das Homeoffice nicht in eine Strandbar oder ein Häuschen am See verlegen? Die Arbeitszeit wird so zum Genuss und sobald alles erledigt ist, geht es direkt ins Meer oder in den Pool. Ist das möglich?

Ja, warum nicht? Wenn man sich an ein paar Grundregeln hält. Zunächst einmal sollte der Chef unbedingt in die Planung mit einbezogen werden. Heimlich das Homeoffice in den nächsten Urlaub zu verlegen, funktioniert nämlich nicht und kann böse nach hinten losgehen. Wer hier ein ehrliches und offenes Gespräch mit dem Vorgesetzten führt, ist auf der sicheren Seite.

Zudem sollte die Arbeit dann aber auch wirklich gemacht werden. Auch wenn der Pool noch so verlockend ist, gilt: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Erkennt dein Unternehmen, dass du trotz des verführerischen Standortes genauso produktiv oder gar noch produktiver durch hohe Motivation bist, steht dem auch nichts im Wege, dieses Arbeitsmodell regelmäßig ausleben zu können.

10. Dienstreisen wahrnehmen und verlängern

Wenn dein Chef Freiwillige für eine Dienstreise sucht, stöhnst du nur auf? Falsch, du meldest dich als erster. Denn dienstlich unterwegs zu sein, birgt gleich einige Vorteile. Natürlich ist diese „Reise“ kein Urlaub und hat den Zweck, dass du dort arbeitest, aber mal ganz ehrlich: eine Dienstreise ist doch eine willkommene Abwechslung im sonst recht eintönigen Arbeitsleben. Ich finde es immer großartig, wenn man zwischendurch auch mal herauskommen kann.

Je nachdem können Dienstreisen kleiner aber auch größer ausfallen, die Ziele können im Inland und auch im Ausland liegen. In der Regel sind damit Geschäftstermine oder Kundengespräche verbunden, doch das machst du ja nicht den ganzen Tag.

Egal wo es dich hinverschlägt, betrachte eine Dienstreise als Chance, wieder etwas Neues zu entdecken und verkrieche dich bloß nicht im Hotelzimmer, bis du wieder nach Hause kannst.

So manches Ziel hat mir dabei sogar so gut gefallen, dass ich gleich noch ein paar Tage drangehangen habe. So wurde aus einer schnöden Dienstreise auch schon ein großartiger Kurztrip oder gar eine richtige Reise.

10. Weiterbildungen und Kurse im Ausland

Du bist offen für Weiterbildungen und bringst deine Karriere durch Kurse und Schulungen voran? Dann ist dieser Tipp genau das richtige für dich. Viele Weiterbildungen können auch im Ausland wahrgenommen werden. Insbesondere bei Sprachkursen bietet es sich geradezu an, über den Tellerrand hinauszublicken. Denn wo lernt man eine Sprache besser, als zwischen Muttersprachlern? Die möglichen Bildungsprogramme sind erstaunlich vielfältig. Nützliche Links wo und wie du dich über eine Weiterbildung in deinem Berufsfeld informieren kannst, führe ich hier auf:

Ein weiteres Plus: Viele Weiterbildungen werden für Berufstätige auch bezuschusst. Für die Reisekosten, einen Sprachkurs oder sogar die Unterkunft gibt es Förderprogramme, die dich in deiner Planung unterstützen.

12. Bildungsurlaub

Ich darf mir für meine Bildung Urlaub vom Job nehmen? Tatsächlich ist das möglich, es wissen nur nicht sehr viele. Dabei sind die Regeln und Rahmenbedingungen dazu streng geklärt – und das sogar per Gesetz.

Als Arbeitnehmer hast du das Recht, deinen gesetzlich verbrieften Anspruch auf Bildung während der Arbeitszeit in Form von Seminaren, Kursen usw. nutzen zu können. Etwas anstrengend wird die Thematik dadurch, dass die Regelung des Bildungsurlaubs in jedem Bundesland anders gehandhabt wird.

Alles, was du dazu wissen musst, wird hier noch einmal ausführlich erklärt:

Auch beim Bildungsurlaub ist die beliebteste Form der Sprachkurs im Ausland. Somit führt dich deine Bildung direkt zu deinem nächsten Reiseziel. Das Lernen steht dabei im Vordergrund, immerhin sollst du am Ende der Zeit mit einem aussagefähigen Zertifikat wieder am Arbeitsplatz erscheinen. Einen Bildungsurlaub beantragst du bei deinem Arbeitgeber genauso wie deinen Erholungsurlaub. Informiere dich dabei vorab, wie die jeweilige Regelung in deinem Bundesland aussieht.

13. Firmenzweigstelle im Ausland

Du arbeitest bereits für ein großes, weltweit agierendes Unternehmen? Herzlichen Glückwunsch. Denn solche Firmen, mit Standorten überall in der Welt, bieten oft auch die Möglichkeit, den Arbeitsplatz zu wechseln. Erkundige dich in deiner Firma, ob du deinen Job z.B. auch für ein Jahr im Firmensitz in Frankreich ausüben kannst. Oft sind Unternehmen sogar dankbar, wenn sich Mitarbeiter für so etwas interessieren und freiwillig melden.

Und was ist mit der Sprache? Natürlich ist es von Vorteil, wenn man die Sprache des Ziellandes auch beherrscht. Allerdings muss das kein Ausschlusskriterium sein, wenn dem (noch) nicht so ist. So ein Standortwechsel passiert nicht über Nacht. Von der ersten Anfrage, bis zu dem Moment, in dem du tatsächlich ins Flugzeug steigst, vergeht sicher einige Zeit. Du könntest vorab einen Sprachkurs belegen. Dies zeigt auch deinen Vorgesetzten, wie ernst es dir mit deinem Vorhaben ist.

Auch wenn du bis zum Wechsel vorerst nur die Basics beherrschst, ist das kein Drama. Am besten lernst du eine Sprache sowieso vor Ort. Bist du jeden Tag beim Einkaufen oder im Job von einer Sprache umgeben, lernst du diese automatisch.

14. Arbeitsstelle im Ausland

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wie wäre es denn damit, sich direkt auf eine Arbeitsstelle im Ausland zu bewerben? Internationale Berufserfahrung sieht nicht nur im Lebenslauf klasse aus, sondern ist natürlich die ultimative Chance, für längere Zeit die Welt zu erkunden – und das auch noch bezahlt.

Natürlich ist dies ein großer Schritt, den man sich auch gut überlegen sollte. Doch in vielen Branchen gibt es diese Möglichkeit. Außerdem muss es ja nicht für immer sein – es ist ein Abenteuer mit Rückfahrschein und eine einzigartige Erfahrung.

15. Alleine verreisen

Der Mensch ist ein Herdentier, das ist ja bekannt. Wir sind gerne von anderen Menschen umgeben, die uns Gesellschaft leisten. Dies gilt selbstverständlich auch fürs Reisen. Wir möchten unsere Liebsten und Freunde gerne dabei haben. Doch vielleicht ist es für dich auch mal eine Option, alleine zu verreisen.

Mit jedem einzelnen, der dich begleitet, musst du dich abstimmen, es sind immer Kompromisse, die dich zeitlich oder räumlich einschränken. Beim letzten Skitrip konntet ihr erst Samstag losfahren, weil dein Kumpel noch arbeiten musste? Und beim Inselhopping auf den Kanaren waren nur zwei statt der geplanten vier Inseln drin, weil sich nicht alle die Überfahrt leisten wollten? Klar, Rücksicht nehmen ist gut und mit Freunden reisen macht Spaß. Doch ab und zu mal ein Trip alleine erhöht deine Flexibilität enorm.

Den Jakobsweg hatte ich mit 19 Jahren alleine gemacht, obwohl es ursprünglich mal anders geplant war. Ich hätte auch auf einen besseren, für alle passenderen Zeitraum warten können, doch heute weiß ich: der wäre nie gekommen. Hätte ich es damals nicht gemacht, wäre es niemals soweit gewesen. Manchmal ist der beste Augenblick gerade jetzt. Und bereut habe ich es auch nie. Ganz im Gegenteil. Manche Erfahrungen muss man einfach alleine machen.

16. Sabbatical

Das erste Mal hatte ich vom Sabbatical bzw. dem Sabbatjahr in der Schule gehört. Ich war ungefähr 16 und eine junge Frau berichtete von ihrer beruflichen Auszeit, die sie in einem Kibutz verbracht hat. Das Ganze fand im Rahmen meines Pädagogikunterrichts statt, doch da ich selbst noch Schülerin war und noch nie eine Festanstellung hatte, erschloss sich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, warum ich jetzt bereits über eine Auszeit vom Arbeiten informiert werden. Immerhin taten wir im Abi ja alles dafür, das große Ziel „Job“ überhaupt erst einmal zu erreichen.

Jetzt, gute 15 Jahre später, habe ich mehr Verständnis für die Frau mit den Dreadlocks, die mit funkelnden Augen von dieser erhabenen Zeit und all den Erfahrungen gesprochen hatte.

Das Sabbatjahr dient nicht in erster Linie der Bildung oder gar der Förderung der Karriere, wie es zum Beispiel beim Bildungsurlaub der Fall wäre.

Hier geht es vor allem um eine spirituelle Auszeit – eine Pause für deinen Geist. Das Sabbatical kann drei bis zwölf Monate dauern. Das hängt ganz von dir ab. Viele zieht es dabei ins Ausland. Denn die Reise zu sich selbst, beginnt meist dann, wenn man sich reisend bewegt. Wie du diese Form der inneren Erneuerung gestaltest, hängt dabei ganz von dir, deinen Interessen und deiner Einstellung ab.

Beliebte Möglichkeiten sind Freiwilligenarbeit in sozialen oder landwirtschaftlichen Bereichen. Auch der Aufenthalt auf einer Farm käme dafür in Frage.

Wie so ein Sabbatjahr aussehen könnte, was du bei der Planung beachten musst und wer dich dabei unterstützen kann, erfährt du unter

17. Elternzeit

Elternzeit als Reisezeit? Ja, das geht sogar ganz hervorragend. Die Elternzeit muss nicht ein Elternteil alleine machen, sie kann zwischen beiden aufgeteilt werden und sogar parallel in Anspruch genommen werden. Geht nur die Mutter in Elternzeit, so stehen ihr zwölf Monate zu. Gehen aber beide Elternteile in Elternzeit, so bekommen sie sogar 14 Monate. Wie könnte das aussehen?

Ein Beispiel:

Die Mama geht für zwölf Monate in Elternzeit. Die ersten drei Monate bleibt sie mit dem Nachwuchs zu Hause und alle leben sich ein. Für den vierten und fünften Monat nimmt auch der Papa Elternzeit. Diese zwei Monate können nun gemeinsam gereist werden. So hat die frisch gebackene Familie die einmalige Gelegenheit, sogar für einen recht langen Zeitraum gemeinsam zu verreisen.

Reisen mit so kleinen Kindern… eine gute Idee? Auf jeden Fall! Natürlich ist jedes Kind anders und hat seine eigenen Bedürfnisse. Allerdings sind Babys im ersten Jahr noch weitaus pflegeleichter als wenn sie älter sind. Sie schlafen mehr, werden oftmals noch gestillt und können noch nicht wegkrabbeln – was die Sache mit dem Aufpassen am Pool oder in ähnlichen Situationen wirklich erleichtert. Und sie sind noch nicht so schwer. Einen Säugling kann man prima im Tragetuch herumtragen. Da merkt man sie kaum und das Kleine fühlt sich einfach nur geborgen bei seinen Eltern. Wer dagegen glaubt, mit einem dreijährigen Kind wäre Reisen einfacher, den muss ich enttäuschen 😉

18. Unbezahlter Urlaub

Wer nicht genug Urlaubstage hat, könnte auch über einen unbezahlten Urlaub nachdenken. In Deutschland ist es nun so, dass es grundsätzlich keinen gesetzlichen Anspruch auf unbezahlten Urlaub gibt. Du kannst also nicht zu deinem Chef gehen, ihm mitteilen, dass du die nächsten drei Wochen nicht da bist, er dich dafür aber auch nicht bezahlen muss. So einfach ist es nicht.

Allerdings ist es auch nicht unmöglich, es muss nur richtig abgesprochen und eine schriftlich festgehaltene Sonderregelung zwischen dir und deinem Arbeitgeber gefunden werden. Wenn er prinzipiell nichts dagegen hat, dass du für eine gewisse Zeit nicht verfügbar bist, lässt sich dies vertraglich festhalten. Und du musst nach dem unbezahlten Urlaub wieder zur Verfügung stehen. Inwieweit dein Vorschlag akzeptiert wird, liegt im Ermessen deines Arbeitgebers. Bedenke dabei, dass sich dadurch auch dein Versicherungsstatus verändert.

Viele hilfreiche Informationen dazu findest du unter:

19. Zeit zwischen zwei Jobs

Heutzutage ist es ja so, dass kaum noch jemand sein Leben lang beim gleichen Unternehmen tätig ist. Bei unseren Großeltern, vielleicht auch Eltern, war das noch Gang und Gäbe, und durchaus erstrebenswert, doch inzwischen hat sich dieses Bild geändert.

Jobwechsel gehören zu unserem Berufsleben dazu, im Durchschnitt wechseln wir sogar alle vier Jahre den Arbeitsplatz. In manchen Branchen, wie z.B. der Medien- und Kommunikationsbranche, gehört es schon beinahe zum guten Ton, nach spätestens fünf Jahren zu neuen Ufern aufzubrechen und nicht ewig in der gleichen Werbeagentur zu verharren. Klingt komisch, ist aber so. Gerade in dieser Branche ist permanent aktuelles Wissen nötig, ein Jobwechsel kurbelt das Wissensspektrum an und man lernt wieder Neues dazu.

Wenn wir also nun schon davon ausgehen können, mittelfristig eine neue Stelle anzutreten, können wir dies auch gleich in unsere Reiseplanung mit aufnehmen. So bietet es sich an, zwischen den Jobs ruhig eine kleine (oder auch größere) Pufferzeit zu lassen. Am Freitag den letzten Arbeitstag abzubummeln und Montag schon wieder Einstand zu feiern, ist nicht empfehlenswert. Gib deinem Geist eine Auszeit.

Dein Kopf und vielleicht auch dein Körper brauchen eine Pause und Erholung. Nutze dieses kleine Intermezzo zum Kraft schöpfen. Eine Reise kann dabei sogar hilfreich sein. Zwischen zwei Jobs hast du die Gelegenheit, auch mal wieder zu dir selbst zu finden. Jetzt bist du frei, hast keine Verpflichtungen mehr, die auf die warten. Du kommst aus dem Trott heraus, hast Zeit für dich, für deine Wünsche und Bedürfnisse.

Und du wirst sehen, so eine Reise zwischen den Zeiten, steigert auch die Vorfreude auf neue Herausforderungen.

20. Eine berufliche Auszeit

Kommen wir abschließend zur wohl radikalsten Form, Zeit gegen Geld zu tauschen – der Ausstieg. Du kündigst deinen Job, setzt dich in den Flieger oder in ein Wohnmobil und schon geht sie los, die Reise deines Lebens. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Leute davon träumen. Noch unglaublicher finde ich, wie viele diesen drastischen Schritt tatsächlich gehen.

Doch es gibt sie. Immer wieder. Natürlich ist das nicht ohne Weiteres möglich und funktioniert eigentlich nur, wenn gewisse Grundvoraussetzungen bereits erfüllt sind. Wer bereits eine große Summe gespart hat um auch ohne Job Miete, Fix- und Lebenskosten zu finanzieren, dem stehen im Prinzip alle Türen offen.

Zudem solltest du dir dabei überlegen, wie gut deine Wiedereinstiegschancen in das Berufsleben sind, wenn du deine Reise beendet hast. Arbeitest du in einer gefragten Branche, die dich auch nach einem Jahr Auszeit wieder mit Kusshand empfängt oder ist es dir bereits so schon sehr schwer gefallen, eine passende Anstellung zu finden? Diese Entscheidung sollte nicht von heut auf morgen getroffen werden.

Gerade aufgrund all dieser Risiken, kann ich für Menschen, die diesen Schritt gehen, nur größten Respekt aufbringen. Sie verwirklichen ihren Lebenstraum und nehmen dafür eben auch Hürden in Kauf. Einige dieser Leute teilen ihre Erfahrungen in Büchern oder auf Reiseblogs. Ich lese sehr gern solche Storys, sie dienen mir als unerschöpfliche Inspirationsquelle.

Was ist mit dir? Welche Möglichkeit eignet sich für dich am besten, trotz deiner Arbeit, mehr zu reisen? Oder hast du sogar ganz andere Tipps dazu? Teile sie mit uns und Gleichgesinnten. Wir freuen uns auf deinen Kommentar.