Schluss mit dem Jammern, wir machen aus der Not ganz einfach eine Tugend und erklären die Lust zu reisen zum Motto. Denn kein Fernweh ist ja auch keine Lösung! Oder wie jetzt?
Fernweh oder nicht Fernweh, das ist hier die Frage…
Obwohl das Fernweh seit Jahren (oder sind es schon Jahrzehnte?) ein ständiger, mal lauterer, mal ganz leiser Begleiter ist und wir uns hier auf dem Blog eigentlich damit beschäftigen, wie man Fernweh denn am besten los wird, möchte ich dieses Gefühl der Sehnsucht und das Verlangen, etwas Neues zu sehen nicht missen.
Michael von zeitfuerplanb.de vernstaltet gerade seine Blogparade zu dem interessanten Thema “Wie lautet dein Lebensmotto?” und das hat mich hellhörig gemacht. Denn dass ich überhaupt ein Lebensmotto haben könnte, war mir bis dahin gar nicht bewusst – obwohl es mich doch eigentlich schon die ganze Zeit begleitet…
Fernweh kann mich mal…
Keine Frage: Fernweh zu haben, ist eigentlich eher unangenehm. Wer will das schon abstreiten? Das trifft doch auf jedes Gefühl des Begehrens zu. Wenn es etwas gibt, das wir wollen, aber nicht haben können, dann empfinden wir keine Freude. Als ich noch jünger und NOCH ungeduldiger war als heute, da hat es mich manchmal regelrecht verrückt gemacht, wenn ich die Bilder in Reisezeitschriften gesehen habe und ich wusste, dass ich da selbst nicht so schnell hinkommen würde.
Und auch heute noch bin ich am ersten Tag nach einer Reise wehmütig und, sagen wir mal so, “etwas” unleidlich… Na gut, nennen wir das Kind beim Namen… Sobald ich die Koffer wieder auspacke, bin ich echt scheiße drauf.
Aber inzwischen habe ich Mechanismen gefunden, mit diesem Gefühl umzugehen. So überlege ich mir zum Beispiel schon zu Beginn des Jahres, wann es günstig ist, Urlaubstage zu planen – 2017 hat man übrigens gute Chancen, ganz viele Urlaubstage herauszuholen. Somit kann ich schon gut abschätzen, wann ich Zeit haben werde, mir den einen oder anderen Reisetraum zu erfüllen.
Nach dem Reisen ist vor dem Reisen!
Der erste Tag nach einer Reise ist für mich immer der schlimmste. Meine Freunde reden dann vom “Urlaubsblues” und lassen mich in diesen 24 Stunden besser in Ruhe. Wer will schon eine Bombe zum Explodieren bringen? Am schlimmsten war das vor drei Jahren. Ich hatte mit meiner Familie eine kleine Osterreise an die Loreley am Rhein gemacht, es war herrlich aber viel zu kurz. Als wir wieder zurückkamen, war ich fix und fertig. Es war keine weitere Reise für das Jahr vorgesehen und ich fragte mich: “Soll es das jetzt schon gewesen sein?” Nachdem ich einen Arbeitstag wie der Grinch meine liebe Bürokollegin verrückt gemacht habe und auch mein verständnisvoller Freund keinen Nerv mehr für mich hatte, kam es zur Kurzschlussreaktion: völlig überteuert, unüberlegt und unverhältnismäßig habe ich online eine Sommerreise gebucht – für zwei Wochen. Erst später wurde mir klar, dass ich das jetzt mit meiner Familie, meinem Arbeitgeber und meiner Bank absprechen müsste…
Es wurde zwar eine der schönsten Reisen, die wir je gemacht haben, aber hätte auch anders laufen können. Seit diesem kleinen Reisevorfall pflegen wir hier die Sitte: “Nach dem Reisen ist vor dem Reisen”. Wir planen immer gleich mehrere Trips über das Jahr verteilt. So verfalle ich nicht meinem inneren Teufel, sobald wir aus dem Urlaub kommen. Das schont nicht nur meine Nerven, sondern auch mein Umfeld – und ich habe immer etwas, worauf ich mich freuen kann.
Fernwehstund hat Gold im Mund…
Inzwischen habe ich mich sehr gut mit dem Fernweh arrangiert und ich habe auch die Vorteile erkannt. Ohne das Fernweh, wäre ich ja nie auf die Idee zu diesem Blog gekommen. Warum sollte ich nicht meine Tipps gegen Fernweh mit anderen Leidensgenossen teilen?
Heute möchte ich dieses Gefühl auch gar nicht mehr missen. Es ist ein unheimlicher Antrieb. Wenn ich oder jemand in meinem Freundeskreis Fernweh hat, dann gehen wir ganz aktiv damit um. Wir kochen leckere Gerichte gegen Fernweh, schicken unseren Reisenspatzen Oddy auf Abenteuerreisen, stöbern nach süßen Anti-Fernweh-DIYs, zaubern ein bisschen Reise-Feeling in unsere vier Wände und verbringen ganz viel Zeit mit tollen Menschen in unserer Umgebung.
Kein Fernweh ist auch keine Lösung!
Ohne das Fernwehgefühl wüsste ich all die großen und kleinen täglichen Wunder gar nicht zu schätzen, ich würde mich weniger anstrengen, um zu bekommen, was ich möchte und es gäbe auch diesen Fernweh-Blog nicht. Und somit lautet mein Motto absolut gerechtfertigt “Kein Fernweh ist auch keine Lösung!”
Letzte Frage: Möchte ich ohne Fernweh leben? Nein, danke.
Jetzt seid ihr dran? Was ist euer Motto, verarbeitet ihr dieses in eurem Blog und wie beeinflusst es euren Alltag?
scarlet the red
Cooler Artikel!
Lg Scarlet
sos-janina
Danke Scarlet 🙂
Claudia
Treffendes Motto!
Nö, ein Jahresmotto habe ich nicht. Aber wenn, dann ist es dieses Jahr wohl Irland. Ich hab mir im Januar ne irische Krimiserie gekauft, war zur St. Patrick’s Day Parade in München und hab für Herbst nen Trip nach Irland geplant.
Hm, vielleicht find ich ja noch den ein- oder anderen irischen Roman für den Sommer …
sos-katharina
Huhu Claudia,
wie wäre es denn mit Ulysses von James Joyce 😉 Oder hattest du an etwas leichtere Kost gedacht.
VG, Katharina
Claudia
Wie ich bereits geschrieben habe fand ich euer Jahresmotto toll. Daher habe ich eueren Artikel für die ‘A to Z Challenge’ im April, beim Buchstaben G als Aufhänger genommen und auch verlinkt. Der Buchstabe G wird übrigens im Laufe des 8. April 2017 veröffentlicht und ist ab diesem Tag zu erreichen unter:
Potpourri
sos-katharina
Hey Claudia,
dass ist ja super. Vielen Dank! Freut uns, dass dir unser Motto und der Beitrag gefallen haben 🙂 Wir sind schon gespannt, deinen Beitrag am 08.04. zu lesen 🙂
Gruß, Katharina
sos-janina
Hallo Claudia, das ist ja eine tolle Idee 😀
Ich freue mich schon darauf! 😉
Liebe Grüße
Janina