Hi Leute, wie ihr natürlich wisst, bin ich vor kurzem gerade erst dem schrecklich süßem Zuckertod in der Türkei entgangen. Das Hüftgold wallte, die Waage knallte und so wurde mir klar: genug gefaulenzt. Der Spatzenspeck muss weg! Meine liebe Freundin Mandy hatte das perfekte Mittel für mich – eine aufregende Klettertour an der Fürenwand in der Schweiz war genau das richtige für mich. Und nebenbei noch ein exzellentes Mittel gegen Fernweh, wenn nicht sogar das beste…
Reise zum Klettersteig Fürenwand in der Schweiz
Sehnsucht nach der nächsten Reise…
Ja, ich gebe es zu, mein letzter Trip in die Türkei hat meinem Astralkörper nicht gerade gut getan. Hinzu kam erschwerend, dieses furchtbare Fernwehgefühl, als ich gerade wieder in der Heimat angekommen war. Geht es dir genauso? Mich packt das Fernweh immer ausgerechnet dann, wenn ich gerade eine Reise beendet habe. Es ist, als würde mich mein Fernweh wie ein nervtötender Mitbewohner direkt an meiner Wohnungstür begrüßen, sobald ich den Schlüssel umgedreht habe. Es galt also zwei Probleme gleichzeitig zu lösen. Zum einen die Speckröllchen unter meinem Federkleid und zum anderen ein Mittel gegen Fernweh zu finden. Die Lösung dafür lebt, liebt und studiert in der Schweiz – meine Freundin Mandy. Also schlug ich meinem ewigen Mitbewohner Fernweh die Tür direkt wieder ins Gesicht und machte mich auf ins nächste Abenteuer – die Schweizer Berge.
Lasst mir noch etwas übrig, gleich bin ich bei euch…
Zugegeben, ich war ziemlich aus der Form geraten und meine Fitness ließ auch zu Wünschen übrig, deshalb hatte ich mich entschlossen, auch dieses Mal auf den Blechvogel zurückzugreifen und den Komfort einer Airline zu genießen. Aber ich habe auch auf jegliche Snacks und Leckereien verzichtet. Versprochen…
Mein genaues Ziel war schnell gefunden, ich wurde bereits im Tal Engelberg erwartet. Sonnig warm war es hier unten, das Gras duftete herrlich und die Luft war so klar. Doch lange sollte ich nicht im Tal verweilen. Schnell ging es hinauf auf 1850 Meter – hinauf zum Klettersteig der Fürenalp. Die steil aufragende Fürenwand war zunächst einmal nur eines – einschüchternd. Eine Aussicht, die man so schnell nicht wieder vergisst.
Und da soll ich hochklettern?
In Engelberg gibt es eine Talstation mit der Fürenalpbahn, so muss man nicht den kompletten Weg selbst hinauf wandern – was jedoch angesichts der phänomenalen Aussicht durchaus zu empfehlen ist.
Eine Aussicht zum genießen…
Doch viel Zeit zum Verschnaufen blieb mir nicht. Das eigentliche Highlight kam ja erst noch. Ich habe ja bereits gesagt, dass ich figurtechnisch mal wieder etwas machen sollte und Klettern ist tatsächlich ideal geeignet, um dem Hüftgold ein Schnippchen zu schlagen. Dazu sei gesagt, dass dieser Aufstieg hier vielleicht nicht für blutige Anfänger geeignet ist. Ein bisschen Können wird bereits abverlangt. Inmitten der Fürenwand fanden wir schnell die Eisentritte und Bügel für einen sehr sehr steilen Aufstieg. Auch Leitern konnten an manchen Stellen genutzt werden – doch die waren nicht weniger anstrengend.
Senkrecht geht es die Wand hinauf…
An einigen Stellen kam ich ganz schön ins Schwitzen, die Eisentritte lagen teilweise weit auseinander und ich musste meine Spatzenflügel wirklich sehr beanspruchen – zum Glück kann ich Flügeltier ein wenig schummeln. Doch glaubt bloß nicht, es wäre deswegen weniger mühsam für mich gewesen. Zwischendurch wurden wir aber auch belohnt und konnten uns in der denkbar schönsten Umgebung ein wenig ausruhen und kurz verschnaufen.
Nur kurz verschnaufen und genießen…
Doch das Highlight erwartete uns erst am Ziel. Sicher, das Panorama war atemberaubend und entschädigte die Strapazen, doch für mich zählte nur noch eins – das Essen. Ich war geschafft und hatte einen riesen Hunger. Kein Wunder also, dass ich mich verdientermaßen für die deftige Küche der Schweizer begeistern konnte. Himmlische Röstis, einfach nur lecker!
Zünftige Mahlzeit für den kleinen Reisespatzen!
Wie heißt es doch so schön? Erst kommt das Fressen und dann die Moral! Nachdem ich meinen Bärenhunger stillen konnte, hatte ich wieder einen Sinn für all die Schönheit hier und ich konnte diese unglaubliche Landschaft richtig genießen. Dabei wurde mir eines klar…
Bei so viel Schönheit kommen mir fast die Tränen…
Phantastische Landschaften und außergewöhnliche Aktivitäten müssen wir nicht jedes Mal am anderen Ende der Welt suchen. Die Schweiz ist nur wenige Flugstunden von meiner derzeitigen Heimat in Deutschland entfernt, im Grunde ist es nur ein Mittagsschläfchen im Flugzeug und schon sind wir da. Auch in unserer unmittelbaren Umgebung gibt es sie, die besonderen Orte, die unser Herz berühren und die dem Fernweh keine Chance lassen. Wir müssen nur die Augen aufmachen und schon finden wir ganz in der Nähe, vielleicht sogar in der direkten Nachbarschaft, Wunder, die wir bisher noch nie wahrgenommen haben. Betrachten wir es doch einmal von der Seite. Jedes Jahr strömen zig tausende Besucher und Reisende nach Deutschland, weil ihr Fernweh sie genau hierher geführt hat. Ich möchte mir für die Zukunft ganz fest vornehmen, die eigene Heimat ab und zu mal aus den Augen eines Besuchers zu sehen.
Ein Kletterparadies in der Schweiz
Fazit: Meine Reise in die Schweiz und mein Kletterabenteuer an der Fürenwand waren ein ganz besonderes Erlebnis. Nicht nur, dass ich was gegen das Spatzenfett tun konnte, ich eine beeindruckende Landschaft und sehr liebe Gastgeber genießen durfte, ich habe bei dieser Gelegenheit auch einen sehr wertvollen Tipp gegen Fernweh für mich entdeckt – vielleicht sogar den besten. Ich werde mich neben all meinen Reisen in die Ferne auch verstärkt auf die außergewöhnlichen Ziele in meiner Umgebung konzentrieren. Denn nicht immer, müssen wir erst in den Weiten suchen, um uns zu finden.
P.s. Ich danke meiner hinreißenden Reisebegleitung Mandy, die mir, so hoffe ich, noch mehr von ihrer derzeitigen Wahlheimat zeigen kann. Ich komme dich gern jeder Zeit wieder besuchen!
Ähnliche Beiträge
Klettern in Griechenland | SOS-Fernweh - Der etwas andere Reiseblog...
[…] ihr euch noch an meine entzückende Reisebegleiterin Mandy, mit der ich vor nicht allzu langer Zeit in der Schweiz klettern war? Ich hatte mir damals so gewünscht, noch einmal mit ihr auf Reisen zu gehen und jetzt wurden […]
Ein Kurztrip nach Bulgarien | SOS-Fernweh - Der etwas andere Reiseblog...
[…] Urlaub ans Schwarze Meer nach Bulgarien eingeladen. Ich dachte nach den Kletterausflügen in der Schweiz und Griechenland, dem Sightseeing in Ungarn und den atemberaubenden Wanderungen in Österreich, […]
Wo ist Oddy | SOS-Fernweh - Der etwas andere Reiseblog...
[…] gehabt. Doch auch davon war weit und breit keine Spur. Auch unsere Gastgeber in Berlin oder Freunde in der Schweiz oder unsere Reisebegleiter für Österreich und all die anderen lieben Menschen, die Oddy auf […]
7 Dinge, die du bei Fernweh niemals tun solltestSOS-Fernweh
[…] Oddy beim Klettern in der Schweiz […]