Jeder fängt ja bekanntlich erst einmal klein an. Das gilt auch für mich und meine Reisen. Von der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts habe ich schon viel gehört und sie deshalb für meinen ersten Kurztrip ausgewählt. Wenn ihr fleißig weiterlest, dann erfahrt ihr auch was ich in diesem Ausflugsziel alles erlebt und entdeckt habe.
Ausflugsziel Magdeburg: die Highlights
Am Donnerstagmorgen habe ich mich in aller Frühe auf den Weg nach Magdeburg begeben. Der Flug verlief problemlos – kein Gegenwind – und das Wetter sah auch sehr vielversprechend aus. In der Innenstadt angekommen, bin ich dort zu allererst auf ein interessantes Gebäude gestoßen, die Grüne Zitadelle. Grün? Bitte was? Das Gebäude sieht viel mehr wie ein riesiges pinkes Bonbon aus! Was hat es mit dem Namen bloß auf sich?
Da ich ein sehr neugieriger Spatz bin, habe ich einige Nachforschungen angestellt. Das Ganze ließ mir einfach keine Ruhe. Herausgefunden habe ich Folgendes: Die Grüne Zitadelle wurde von dem berühmten österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) entworfen und war sein letztes Projekt. Das Gebäude wurde im Jahr 2005 fertiggestellt und wird seither auf vielfältige Weise genutzt. Im unteren Teil befinden sich zahlreiche Geschäfte sowie ein Café und Restaurant. In den oberen Stockwerken finden sich mehrere Wohnungen, ein Kindergarten, einige Büros und Praxen, ein Theater sowie ein ART-Hotel. Wenn man einmal um das Gebäude herumläuft, fällt einem auf, das aus vielen Fenstern Bäume wachsen und das Dach auf der Rückseite eine riesige Rasenfläche ist. Noch mehr Bäume findet man zudem im Haus. Die Pflege der Bäume wird von dem jeweiligen Mieter übernommen, dem das Fenster gehört.
Besonders idyllisch sind die zwei Innenhöfe der Grünen Zitadelle, selbst für Magdeburger ein beliebtes Ausflugsziel. Im größeren der beiden gibt es sogar einen Brunnen. Die gesamte Atmosphäre war einfach richtig toll und ich habe mich sehr wohl dort gefühlt. Nach einer kurzen Ruhepause am Brunnen ging es schließlich weiter…
Direkt um die Ecke steht der Landtag von Sachsen-Anhalt. Da musste ich natürlich auch ein Bild knipsen.
Schließlich ging es weiter über den Domplatz, der direkt vor dem Landtagsgebäude lag. Der Magdeburger Dom, das Wahrzeichen der Stadt, thronte auf der gegenüberliegenden Seite des Domplatzes. Was für ein prächtiges Bauwerk!
Auch hier habe ich natürlich wieder einige Nachforschungen angestellt und dabei herausgefunden, dass der Dom das älteste Bauwerk der Gotik auf deutschem Boden ist. Die Kathedrale wurde über die Jahrhunderte mehrmals zerstört und wieder neu aufgebaut. Der deutsche Kaiser Otto I. der Große hat dort 946 seine Gemahlin Editha zur letzten Ruhe gebettet und wurde im Jahr 973 dort schließlich selber bestattet. Der Dom hat heute vor allem Bedeutung als Bischofskirche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Als ich weiter Richtung Süden flog, habe ich einen wundervollen Park entdeckt, direkt zwischen dem Elbufer und der Hegelstraße. Überall grünte und blühte es, es war einfach herrlich. Da musste ich mir glatt noch einmal etwas Auszeit nehmen und es mir unter einem Baum gemütlich machen. Nach etwa 10 Minuten war ich komplett entspannt und bin weitergeflogen.
Da ich schon sehr früh abgereist bin, hatte ich am Morgen noch keine Zeit zum Frühstücken, sodass mein Magen inzwischen lautstark zu knurren begann. Man mag es kaum glauben, aber bereits nach kurzer Zeit fand ich mich in der Wohnung einer Musikerin wieder, die mich herzlich aufnahm und zum Frühstück einlud. Dabei habe ich auch ihre beiden Töchter kennengelernt, zwei freundliche und äußerst begabte Mädchen. Die beiden haben mir nach dem Frühstück sogar etwas auf dem Klavier vorgespielt.
Nach ausreichender Stärkung und dem Genuss eines kleinen Privatkonzerts ging die Entdeckungstour durch Magdeburg für mich weiter. Es ging weiter in Richtung Süden zur Sternbrücke, von der man einen wundervollen Blick über die Elbe zum Magdeburger Dom hat.
Die Brücke selbst führt in den Rothehornpark, auch Stadtpark genannt, in dessen Mitte der Adolf-Mittag-See liegt. Da das Wetter ausgezeichnet war, sind dort viele Menschen Tretboot gefahren. Meine Aufmerksamkeit hat allerdings ein kleiner Tempel, der Venustempel, auf einer kleinen Insel am Rande des Sees erregt. Als ich endlich vor dem Tempel stand, musste ich jedoch feststellen, dass dieser mit Graffiti verunstaltet wurde. Manche Menschen haben einfach keinen Respekt vor der Kunst anderer und meinen sie beschmieren zu müssen. Was für eine Schande!
Somit machte ich gleich wieder kehrt, um den Park weiter zu erkunden. Nach etwa 15 Minuten gelangte ich an einen Bootssteg, von wo aus eine Bootsfahrt einmal quer über die Elbe angeboten wurde. Gesagt, getan!
Die Fahrt hat zwar nur etwa 2 Minuten gedauert, war aber trotzdem interessant. Ich habe dort sogar zufällig SOS-Katharina getroffen, die hier gerade ihre Freundin Stefanie besucht hat. Sie hat mir gar nicht erzählt, dass sie auch in Magdeburg ist. Was für ein freches Früchtchen! Naja, trotz der kurzen Fahrt hatten wir natürlich noch Zeit für ein Gruppen-Selfie. Das musste einfach sein!
Am anderen Steg angekommen entdeckte ich plötzlich Hunderte von Schlössern am Zaun, die sogenannten “Liebesschlösser” oder auf Englisch auch “Love Locks”. Dabei handelt es sich um einen Brauch, bei dem Verliebte ein Schloss an einer Brücke, einem Zaum oder auch Tor anbringen, um damit auf symbolischem Wege ihre unendliche Liebe zu besiegeln. Wo der Brauch genau herkommt, weiß wohl keiner so genau, vermutet wird aber Italien. Fakt ist, dieser Brauch ist heute international verbreitet und hat sich zu einem Megatrend entwickelt.
Mittlerweile war es früher Nachmittag und so machte ich mich auf, um auch noch ein wenig den Norden der Stadt zu erkunden. Viel Zeit blieb nicht mehr, denn ich wollte ja am gleichen Tag noch nach Hause zurückfliegen. Der Magen fing auch schon wieder an sich bemerkbar zu machen, also suchte ich mir etwas zu essen. Auf meinem Flug Richtung Norden kam ich an einigen kulturell bedeutenden Gebäuden vorbei, so zum Beispiel am Schauspielhaus, in dem ausgezeichnete Theaterproduktionen aufgeführt werden sowie am Kulturhistorischen Museum.
Ein gutes Stückchen weiter nördlich gelangte ich dann zum Opernhaus von Magdeburg. Dies ist eine Adresse die sich kulturbegeisterte Reisende unbedingt merken sollten. Das Opernhaus bietet nämlich ein breites Programm an – Theater, Ballett, Musicals, Konzerte – da ist praktisch für jeden etwas dabei.
SOS-Katharina hatte mir einmal erzählt, dass es in Magdeburg ein ganz tolles Eiscafé gibt, indem sie immer ihr Lieblingseis (Fior di Latte) nascht, wenn sie dort zu Besuch ist. Eigentlich schwärmt sie dauernd davon und nörgelt dann gleichzeitig rum, dass sie diese noch nirgends anders als in Italien oder Magdeburg gefunden hat. Somit musste ich das Eis natürlich auch endlich einmal probieren, um herauszufinden, was nun so besonders daran war.
Und tatsächlich, das Eis schmeckte himmlisch, wie süße Milch. Na toll, da hat SOS-Katharina ja etwas angerichtet. Jetzt muss ich wohl öfter nach Magdeburg fliegen, nur um dieses Eis zu essen. Das Eis war letztendlich ein bisschen zu groß für mich. Ich habe es gerade so geschafft und war danach pappsatt. Nachdem ich meinem Magen etwa eine Stunde Ruhe gegönnt habe und mir die Sonne auf die Federn habe scheinen lassen, beschloss ich mich langsam wieder auf den Heimflug zu machen. Dort angekommen fiel ich sofort wie ein nasser Sack in mein Nest und habe, angefüllt von vielen neuen Erlebnissen und Highlights, bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen.
Mein Fazit: Eine hübsche Stadt mit netten Leuten, die nicht nur kulturell etwas zu bieten hat, sondern auch mit ihren tollen Parkanlagen überzeugt. Das Ausflugsziel Magdeburg hat sich wirklich gelohnt. Man kann sich dort wunderbar erholen. Ganz besonders gefallen hat mir der Blick über die Elbe von der Sternbrücke hinüber zum Dom. Und was ist euer liebstes Ausflugsziel in eurer Region?
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